Revitalisierung des Spielplatzes im Colleggarten in Nürnberg

Neugestaltung einer großzügigen Spiellandschaft in einem innerstädtischen Park mit attraktiven Spielangeboten und sicheren Fallschutzlösungen

Neugestaltung einer großzügigen Spiellandschaft in einem innerstädtischen Park mit attraktiven Spielangeboten und sicheren Fallschutzlösungen.

Überblick

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Neugestaltung einer großzügigen Spiellandschaft in einem innerstädtischen Park mit attraktiven Spielangeboten und sicheren Fallschutzlösungen.

Revitalisierung des Spielplatzes im Colleggarten in Nürnberg

Neugestaltung einer großzügigen Spiellandschaft in einem innerstädtischen Park mit attraktiven Spielangeboten und dem sicheren PEGASOFT Fallschutzbelag.

Bauherr\ Stadt Nürnberg\ Servicebetrieb Öffentlicher Raum\ Bauhof 2\ 90402 Nürnberg

  1. Dipl.-Ing. (FH) Silvia Held, Schmalwiesen 25, 91781 Weißenburg
  2. Gerhard Dietrich, Bermüller & Co. GmbH, Rotterdamer Straße 7, 90451 Nürnberg

Einleitung

Neugestaltung einer großzügigen Spiellandschaft in einem innerstädtischen Park mit attraktiven Spielangeboten und sicheren Fallschutzlösungen.
Neugestaltung einer großzügigen Spiellandschaft in einem innerstädtischen Park mit attraktiven Spielangeboten und sicheren Fallschutzlösungen.

Der Colleggarten ist eine der ältesten Parkanlagen Nürnbergs und seine Nutzung reicht bis in das 18. Jahrhundert zurück. Ursprünglich war der Park eine private Gartenanlage eines wohlhabenden Nürnberger Kaufmanns, bevor er Mitte des 19. Jahrhunderts von der Colleg-Gesellschaft, einer damaligen Kultur- und Freizeitvereinigung, übernommen wurde.

Daraus leitet sich dann der Name „Colleggarten“ ab. Da sich der Colleggarten vis à vis des Staatsarchivs Nürnberg befindet, wird er weitläufig auch Archivpark genannt.


Standortbeschreibung

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Luftbild des Colleggartens.

Die ca. 2 Hektar große Parkanlage befindet sich im nördlichen Stadtteil „Gärten hinter der Veste“ in Nürnbergs Stadtkern. Das Areal wird durch die Archivstraße, Bucher Straße und Pilotystraße eingefasst. Lediglich im Süden grenzt der Park direkt an bebaute Grundstücksflächen.

Im Südosten befindet sich ein kleiner, waldähnlicher Baumbestand, der direkt an den südwestlich gelegenen Kinderspielplatz angrenzt. Die gesamte Nordhälfte besteht aus einer von Wegen gesäumten, großzügigen Grünfläche.


Aufgabenstellung

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Bestand des Spielplatzes vor der Generalsanierung.

Aufgrund massiven Pilzbefalls musste ein Großteil des alten Baumbestands gefällt werden, weshalb eine Sanierung der gesamten Parkanlage Colleggarten erforderlich wurde. Das neue Parkkonzept sah nach umfangreicher Interessensabwägung eine stufenweise Neugestaltung vor.

Im Sommer 2014 sollte der vorhandene Kinderspielplatz im Rahmen der Generalsanierung erneuert werden. Es bot sich die große Chance, im dicht bebauten Nürnberger Norden einen großzügigen Spielraum für alle Altersgruppen zu schaffen. Der notwendige Platz für eine weitläufige Spielanlage war in der Fläche vorhanden und für die bisher vernachlässigte Grünanlage am Staatsarchiv gab es eine weitere Möglichkeit, den Park aufzuwerten.

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Langweiliges Ensemble ohne klares Raumkonzept.
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Wenige Möglichkeiten für die kreative Entfaltung der Kinder.

Planungskonzept

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Gestalterischer Vorentwurf der PEGASOFT Fallschutzhügel und Spielgeräte

Die verantwortliche Landschaftsarchitektin Silvia Held hatte mit der Neugestaltung ein Projekt auf dem Tisch, welches es in dieser Größenordnung in Nürnberg nicht so häufig gibt. Die Spielraumplanerin erwartete eine große, aber sehr interessante Herausforderung.

„Nach den ersten Überlegungen schwebte mir ein Spielplatz vor, der sich harmonisch in den Park einfügen sollte und der die Parkanlage durch seine Gestaltung prägen würde. Als oberstes Ziel galt für mich, den Kindern eine entwicklungsfördernde Anlage zu bauen. Die Kinder sollten Angebote erhalten, die sie dazu bringen, sich gerne zu bewegen. Am besten mit einem dauerhaften Anreiz, um immer wieder zu kommen.“ Silvia Held

Beim Brainstorming lagen viele Ziele auf dem Tisch:

  • Eine kleine Entdeckungswelt für Kinder im Alter von 3-6 Jahren.
  • Echte Herausforderungen für die 6-12-Jährigen.
  • Ein passender Aufenthaltsraum für Jugendliche.

Alle Angebote sollten sich in den Raum mit den vorhandenen Bäumen fügen. Es sollte ein attraktiver Raum entstehen, in dem sich Klein wie Groß gerne aufhält. Am besten mit einem unverwechselbaren Design, das gut zur Grünanlage am Staatsarchiv passt. Die gesteckten Ziele sollten dabei möglichst kostengünstig erreicht werden.

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Vorentwurf mit den einzelnen Spielbereichen.

Kinder planen mit

Zu Beginn des Planungsprozesses hat das Jugendamt der Stadt Nürnberg eine Nutzerbeteiligung organisiert. Die eingeladenen Kinder durften hier ihre individuellen Wünsche nennen. Viele hatten selbst gemalte Bilder mitgebracht mit ihren Vorstellungen, was sie an dem neuen Spielplatz gerne machen würden.

„So versuchte ich, die vielen Vorschläge unter einen Hut zu bekommen und arbeitete mit einem Geländemodell an einer Möglichkeit, alles in den vorhandenen Raum zu fügen. Dieses Modell habe ich mit dem Spielgerätehersteller ZIMMER.OBST sowie dem in Nürnberg ansässigen Hersteller von fugenlosen Fallschutzbelägen BECO Bermüller besprochen. Gemeinsam konnten wir daran verschiedene Möglichkeiten abwägen und gemeinsame Ziele und Linien definieren.“ Silvia Heldt


Ausführung

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Ausführung des Bereichs für Kinder von 6 - 12 Jahren.

Dank des integrativen Planungsprozesses entstand für den Colleggarten ein Spielraum, der sich in drei Bereiche für Kleinkinder, Kinder und Jugendliche gliedert, abgegrenzt durch niedrige, bepflanzte Modellierungen. Aufrechte, hohe Stahlstangen in den Farben Rot und Orange und schwebende Holztonnen bilden die auffälligen Gestaltungselemente, die den Spielplatz in seinem Charakter prägen.

Der etwa 1.000 m² große Bereich für die Kinder im Alter von 6-12 Jahren bildet das Herz der Anlage. Der Anspruch echter Herausforderung wird durch die Kombination von Höhe und Bewegung mit Seilkonstruktionen und Hölzern angestrebt. Das Angebot soll abwechslungsreiche Bewegungen fordern. Die Kinder müssen sich bei jedem Schritt konzentrieren, wodurch die motorische und dadurch auch die geistige Entwicklung der Kinder gefördert wird.

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Ausführungsarbeiten im Sommer 2014.
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Blickrichtung Westen auf die farbenfrohen PEGASOFT Fallschutzhügel im Meer der Holzschnitzel.
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Blickrichtung Norden über die Niedrigseilanlage.

Spiel und Sicherheit

Die Anlage enthält einfache bis schwierige Angebote. Balken oder Übergangsseile mit Halteseilen für die kleineren Kinder. Ein senkrechtes Netz, wackelnde Teller oder eine Hangelstrecke auf 3,00 m Höhe für die Größeren, die an ihre Grenzen kommen wollen. Sollte ein Element zu schwer sein, können die Kinder wieder zurückgehen oder kontrolliert herunterspringen. Die Holztonnen mit den schwierigeren Angeboten stehen auf kleinen Hügeln aus fugenlosem PEGASOFT Fallschutzbelag, der vor Ort in Handarbeit aus Gummigranulat gebaut wurde.

Die Niedrigseilanlage sollte so anspruchsvoll sein, dass die älteren Kinder ein attraktives Angebot finden, welches sie dauerhaft reizt, etwas auszuprobieren. Ein Angebot, welches für jüngere Kinder bewusst zu anspruchsvoll ist. Die Anlage benötigt daher einen wirksamen Einstiegsfilter, der die Kleinen daran hindert, die Spielgeräte alleine zu erklimmen. Anstatt diesen Filter direkt in das Spielgerät zu integrieren, bot sich die Möglichkeit, mit einer Hügellandschaft als Einstiegsfilter ein weiteres Spielelement zu etablieren.

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Verlegung des fugenlosen Fallschutzbelages in Handarbeit.

Farbenfrohe Hügellandschaft mit Zusatznutzen

Jede Tonne steht auf einem steilen Hügel. Diese Kombination kann in der Phantasie der Kinder vieles sein, ein Berg mit einer Burg, ein Turm auf einer Insel oder ein Schiff im Meer. Gleichzeitig dienen die Hügel aus PEGASOFT Fallschutz mit ihren 45-Grad als schwieriger Einstiegsfilter, als Herausforderung beim Hochklettern. Wer es schafft, hoch zu kommen, wird auch die Angebote auf dem Hügel meistern.

Zusätzlich schaffen die Hügel am Boden verschiedene kleine Räume zum spannenden Herumlaufen. Mit der leuchtend orangen Farbe im Kontrast zum Holzhäcksel wird ein weiteres Element zum Entdecken geschaffen.

„Diese vielen kleinen Hügel konnte ich aus mehreren Gründen nur aus einem fugenlosen Fallschutzbelag bauen. In der Niedrigseilanlage sind teilweise Fallhöhen bis zu 3,00 m vorhanden. Durch die Kombination von Holzhäcksel in der Fläche und dem PEGASOFT Belag am Hügel konnte der notwendige Fallschutz in der ganzen Anlage individuell eingebaut werden.

Die kleinen Hügel sollten außerdem in ihrer Form prägnant sein und bleiben, was mit kleinen Erdhügeln nicht zu erreichen wäre. Sie würden bei dem Nutzungsdruck abrutschen und sich verändern. Häufi g kommt an diesen Stellen dann das Fundament zum Vorschein.

Zu guter Letzt bietet der Fallschutzbelag auch die Möglichkeit, tolle Farben auf einem Spielplatz einzubauen. In Verbindung mit den Naturmaterialien, in die punktuell der farbige Kunststoff eingebaut ist, entstehen wertvolle Kontraste, Materialvielfalt und kreative Abwechslung.

Bereits in der Planungsphase konnte ich mit dem Hersteller BECO Bermüller meinen Farbwunsch individuell abstimmen und konkretisieren. Ich entschied mich nach der Bemusterung für einen kräftigen Farb-Mix aus den Tönen Rot und Orange, mit einem Akzent Rose und Gelb. Die von mir vordefinierte Farbmischung konnte dann genau so auf den Colleggarten übertragen werden.“ Silvia Held

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In einem zweiten Arbeitsschritt wird der farbige EPDM - Fallschutzbelag in einem Arbeitsgang ohne Fugen aufgebracht.

Sichere Spielgeräte

Da der PEGASOFT Kunststoffbelag für verschiedene Fallhöhen eingebaut werden kann, kamen am Colleggarten für den Fallschutz je nach Bedarf Schichtdicken von 40, 50 und 95 mm zum Einsatz. Am Starthügel der Seilbahn wurde sogar innerhalb eines Hügels mit 2 verschiedenen Fallhöhen gearbeitet: Fallhöhe 3,00 m auf der Seite der Niedrigseilanlage und Fallhöhe 1,50 m auf der Seite der Seilbahn. So konnten die Kosten möglichst niedrig gehalten werden.

Insgesamt wurden auf 6 Hügeln insgesamt 150 m² PEGASOFT Fallschutzbelag verlegt.

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Spiellandschaft für die Kleinen ab 3 Jahre.

Eigener Bereich für die Kleinsten

Für die Kleinkinder von 3-6 Jahren entstand im gleichen Design ein eigenständiger Bereich auf einer Fläche von etwa 400 m². Mit einer Holztonne als Häuschen und Buddeltischen im Sand zum Spielen. Durch die Verwendung von Holz, Stein, Seil und Resopal können die Kleinen verschiedene Materialien erforschen. Mit einer Schaukel und einer Rutsche, sowie einfachen, niedrigen Balken, Netzen und einem Kunststoffhügel werden schon erste Bewegungsmöglichkeiten angeboten. Der Kleinkinderbereich sollte eingezäunt werden. Innerhalb der Bepflanzung steht ein auffälliger Zaun. Im offenen Übergang zur Parkanlage steht ein Spielelement aus Recyclingmauern und Holzelementen, auf dem die Kinder balancieren können.

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Die orangefarbigen Hügel fügen sich organisch in den Sandbereich ein.
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Detailaufnahme des Fallschutzbelages. Hier lässt sich der Granulatmix erkennen, der das leuchtende Gesamtbild bestimmt.
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Niedrigseilanlage kurz vor Fertigstellung.

Treffpunkt für Jugendliche

„Für Jugendliche sollte ein Streetballplatz mit 2 Tischtennisplatten und Aufenthaltsmöglichkeiten entstehen. Weitere Angebote waren für die Altersgruppe an diesem Standort nicht vorgesehen. Da tut es gut, zu beobachten, dass auch immer wieder Jugendliche gegen Abend in der Kletteranlage ihre Geschicklichkeit testen und 17-jährige voller Spaß die hohe Schaukel nutzen.“ Silvia Held


Fazit

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Blick über den Spielplatz.

Seit der Öffnung der neu gestalteten Spielanlagen sind mittlerweile 2 Jahre vergangen. Der Kinderspielplatz wurde vom ersten Tag an von den Kindern positiv angenommen und ist das ganze Jahr über sehr gut frequentiert. Die Idee und das Planungskonzept sind aus Sicht der Beteiligten voll aufgegangen. Nach Gesprächen mit Kindern und Eltern kann erfreulicherweise ein positives Gesamtbild gezeichnet werden. An den Kunststoffhügeln und den Spielgeräten konnten trotz intensiver Bespielung bisher kaum Abnutzungserscheinungen registriert werden, so dass sich der Unterhalt und die Pflege auf ein Minimum reduzieren. „Viele Gedanken und Vorstellungen stecken in der Planung und Ausführung, welche zwischen allen Projektbeteiligten erfreulich gut funktioniert hat. Begleitet von meinem größten Wunsch, dass die Kinder gerne zu dem Platz kommen, sich wohl fühlen, sich austoben, oft auf den Geräten üben und sich spielerisch weiter entwickeln können. Wie wunderbar ist es zu beobachten, dass sie das so zahlreich tun.“ Silvia Held


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