BEFORCE Geogewebe
Beim Bau von Verkehrswegen besteht häufig das Problem einer zu geringen Tragfähigkeit des Untergrundes. Damit die Tragfähigkeit dauerhaft erhöht wird, müssen die Lasten entweder auf tiefer liegende, ausreichend tragfähige Schichten übertragen (Tiefgründung) oder der vorhandene Untergrund muss durch geeignete Maßnahmen verbessert werden.
Klassische Methoden zur Baugrundstabilisierung, wie Bodenaustausch oder Bodenbehandlung mit Kalk, sind sehr aufwändig, kostenintensiv oder nicht durchführbar. Hier bieten BEFORCE Geogewebe eine einfache und kostengünstige Lösung zur Erhöhung der Tragfähigkeit von gebundenen oder ungebundenen Unterbauten.
Ihre Vorteile mit BEFORCE Geogewebe
Trennung von Tragschichtmaterial und Untergrund
Bewehrende Wirkung im Unterbau, Erhöhung der Tragfähigkeit, Verminderung von Verformungen, Reduzierung von Spurrillen
Einfache Verarbeitung, geringer Arbeitsaufwand
Kosteneinsparung durch Verminderung von ungebundenen Tragschichthöhen
Allgemein
BEFORCE Geogewebe bieten eine einfache und kostengünstige Lösung zur Erhöhung der Tragfähigkeit des ungebundenen Unter- oder Oberbaus.
Zur Herstellung des Bändchengewebes werden aus einer Polypropylenfolie schmale Bändchen geschnitten, verstreckt und anschließend miteinander verwebt. Das Ergebnis ist ein in Kettrichtung (längs) und Schussrichtung (quer) einaxial oder biaxial ausgerichtetes Geotextil.
Projektspezifische Anforderungen
Mit der Produktreihe BEFORCE Geogewebe bieten wir eine breite Palette an speziellen Bewehrungsprodukten.
Der Standardtyp BEFORCE PH 55 (PP 80) kann sowohl für die Beschüttung mit grobkörnigem Tragschichtmaterial als auch auf wenig tragfähigem, verformbarem Untergrund eingesetzt werden. Nach der Definition im „Merkblatt über die Anwendung von Geokunststoffen im Erdbau des Straßenbaues“ (M Geok E) übererfüllt er daher auch die Geotextilrobustheitsklasse 5 (M Geok E, S. 105–107).
Sollten in einem konkreten Fall noch andere spezifische Anforderungen bestehen, ermitteln wir gerne den geeigneten Produkttyp für Sie.
Funktionen von Geogewebe
Trennen
Durch die engmaschig verwebte Struktur von BEFORCE Geogewebe wird eine wirkungsvolle Trennung von Bodenschichten erreicht. Dies unterscheidet Geogewebe maßgeblich von Geogittern, welche ausschließlich über eine Bewehrungsfunktion verfügen und in bestimmten Anwendungsgebieten eine zusätzliche Trennlage (z. B. Vliesstoff) benötigen.
Das Standardprodukt BEFORCE PH 55 (PP 80) übererfüllt die Anforderungen der Geotextilrobustheitsklasse (GRK) 5. Es zeichnet sich daher als äußerst robustes Material aus und stellt eine kostengünstige Lösung gegenüber Kombinationsprodukten aus Geogitter und Vliesstoff dar.
Bewehren
Um einwirkende Kräfte aufnehmen zu können, ist die Aktivierung der Zugfestigkeit durch die Interaktion zwischen dem Boden und dem Gewebe durch Reibung (Reibungsbeiwert) erforderlich. Der umhüllte Boden wird durch das Gewebe gehalten und wirkt als Druckglied.
Bei der Baugrundstabilisierung mit BEFORCE Geogewebe ist im Vorfeld die Tragfähigkeit des Untergrundes mit dem Verformungsmodul EV2 zu ermitteln. Üblicherweise wird auf dem Planum ein Verformungsmodul EV2 von 45 MN/m2 und auf der Frostschutzschicht beispielsweise ein EV2 von 120 MN/m2 gefordert. Um Verformungen zu reduzieren und die notwendige Erhöhung der Tragfähigkeit zu erzielen, ist das Geogewebe auf dem Rohplanum zu verlegen. Durch den Verkehr eingebrachte Lasten bewirken Verformungen im ungebundenen Aufbau, welche durch das BEFORCE Geogewebe aufgenommen werden. Gemäß dem Merkblatt über die Anwendung von Geokunststoffen im Erdbau des Straßenbaues (M Geok E 2016) werden Gewebe dort eingesetzt, wo eine bewehrende und/oder trennende Wirkung gefordert ist.
Technische Details
Verbesserter Unterbau ohne Teilbodenaustausch
Bei der Errichtung einer bewehrten Tragschicht kann auf den Nachweis für das Planum verzichtet werden, soweit auf der Oberkante (OK) der Frostschutzschicht die Anforderung von EV2 ≥ 120 MN/m2 bei EV2/EV1 ≤ 2,3 erfüllt wird.
Verbesserter Unterbau ohne Teilbodenaustausch
- Gebundener Oberbau
- Ungebundener Oberbau
- BEFORCE Geogewebe
- Wenig tragfähiger Untergrund
Verbesserter Unterbau mit Teilbodenaustausch
Wenn zu erwarten ist, dass das ursprüngliche Planum nicht die geforderte Tragfähigkeit von EV2 45 MN/m2 erreicht, ist der Untergrund bzw. Unterbau zu verbessern. Eine Verbesserungsmöglichkeit ist ein Bodenaustausch, welcher mit dem Geogewebe BEFORCE PH 55 (PP 80) minimiert werden kann.
Verbesserter Unterbau mit Teilbodenaustausch
- Gebundener Oberbau
- Ungebundener Oberbau
- Teilbodenaustausch
- BEFORCE Geogewebe
- Wenig tragfähiger Untergrund
Anwendungsbereiche
Bändchengewebe werden bevorzugt zur Flächenstabilisierung und Tragfähigkeitserhöhung im Bereich des Straßen-, Verkehrswege- und Eisenbahnbaus eingesetzt.
Besonders bei der Baugrundstabilisierung von gebundenen und ungebundenen Verkehrswegen sind BEFORCE Geogewebe eine einfache und wirtschaftliche Lösung gegenüber klassischen Methoden, wie Bodenaustausch oder Bodenstabilisierung mit Kalk. Weitere Anwendungsgebiete sind Wirtschaftswege, Parkflächen, Radwege und Baustraßen.
Bewehrungslage unter einem Damm
- Gebundener Oberbau
- Ungebunderner Oberbau
- Unterbau
- BEFORCE Geogewebe
- Wenig tragfähiger Untergrund
Mehrere Bewehrungslagen
- Gebundener Oberbau
- Ungebunderner Oberbau
- Unterbau
- BEFORCE Geogewebe
- Wenig tragfähiger Untergrund
Bewehrter Bodenaustauschkörper
- Gebundener Oberbau
- Ungebundener Oberbau
- Teilbodenaustausch
- BEFORCE Geogewebe
- Wenig tragfähiger Untergrund
Bewehrungslage unter Straßen mit ungebundenem Oberbau (Baustraße, Wirtschaftsweg, Zuwegung Erschließungsmaßnahmen)
- Ungebundener Oberbau
- BEFORCE Geogewebe
- Wenig tragfähiger Untergrund
Trennen und Bewehren einer Bodenaustauschschicht zur Verbesserung der Planumstragfähigkeit und zur Sicherstellung der Befahrbarkeit während der Bauzeit
- Gebundener Oberbau
- Bankett
- Ungebundene Tragschicht
- Bodenaustausch aus tragfähigem Material
- BEFORCE Geogewebe
- Wenig tragfähiger Untergrund
Bewehrtes Gründungspolster als Auflager für Leitungen
- Rohrbettung
- BEFORCE Geogewebe
- Wenig tragfähiger Untergrund
Daten
Eigenschaften | PP 40 | PP 50 | PP 60 | PH 55 (PP 80) |
---|---|---|---|---|
Produktart | Geogewebe | |||
Rohstoff | Polypropylen (PP) | |||
Geotextilrobustheitsklasse (GRK) | 3 | 4 | 5 | 5 |
Höchstzugfestigkeit längs / quer | 40 kN/m | 50 kN/m | 60 kN/m | 80 kN/m |
Anwendungsgebiete | ||||
Deich- und Wasserbauwerke | ● | ● | ● | ● |
Erd- und Grundbauwerke | ● | ● | ● | ● |
Kanalbauwerke | ● | ● | ● | ● |
Reitplätze | ○ | ● | ● | |
Straßen- und Verkehrsfläche | ● | ● | ● | ● |
Wegebau | ● | ● | ● | ● |
Einsparung
Ein sparsamer Umgang mit Ressourcen im Straßen- und Verkehrswegebau bezieht sich nicht mehr ausschließlich auf betriebswirtschaftliche und ökologische Kriterien beim Einsatz von Baugerät und Personal. Vielmehr werden Baumaßnahmen heute einer nachhaltigen Gesamtbetrachtung unterzogen.
In einer umfangreichen Studie der EAGM offenbarte die Lebenszyklusanalyse von Bauweisen mit Geokunststoffen die ökologischen und ökonomischen Vorteile im Vergleich zu konventionellen Bauweisen.
Durch den Einsatz von BEFORCE Geogeweben kann z. B. ein konventioneller Bodenaustausch größtenteils oder vollständig vermieden werden.
Das Einsparpotenzial liegt je nach projektspezifischen Gegebenheiten bei bis zu 40 % gegenüber z. B. einem Bodenaustausch. Hinzu kommen die Kosten- und Zeitersparnis für Aushub und Entsorgung des Bodens, das Ersatzmaterial und dessen Lieferung und Einbau. Von all diesen Einsparungen profitiert gleichzeitig auch unsere Umwelt.
*Das tatsächliche Einsparpotenzial kann je nach projektspezifischen Rahmenbedingungen abweichen und ist von der Frostsicherheit des Straßenaufbaus und der Tragfähigkeit des Untergrundes abhängig.
EINSPARPOTENZIALE*
von bis zu
%
Beispiel: Straßenbau Belastungsklasse Bk3,2, Zeile 1, Tafel 1 RStO, Ausgabe 2012. Weich – halbfester, toniger, schluffiger Untergrund; EV2 = 15 MPa
Mit dem Einbau von BEFORCE Geogeweben ergeben sich Einsparungen von Kosten für mindestens 40 cm Aushub und Entsorgung sowie Lieferung und Einbau von Ersatzmaterial.
Tragfähigkeitserhöhender Einfluss des Gewebes BEFORCE PH 55 (PP 80)
Exemplarische Darstellung am Beispiel eines Verformungsmoduls EV2 = 10 MPa
Einbau von Geogewebe
- Der Untergrund sollte möglichst eben sein, um einen vollflächigen Kontakt mit dem Gewebe zu gewährleisten.
- Das Geogewebe ist glatt und ohne Falten zu verlegen.
- Beim Überschütten und dem anschließenden Verdichten ist darauf zu achten, dass das Gewebe nicht verschoben wird oder sich Falten bilden.
Darüber hinaus sind unsere detaillierten Einbau- und Verlegehinweise für BEFORCE Geogewebe zu beachten.
Vorteile
- Trennung von Tragschichtmaterial und Untergrund
- Bewehrende Wirkung im Unterbau
- Reduzierung der Tragschichthöhe von Verkehrswegen
- Reduzierung von Spurrillen bei Wegen mit ungebundenem Oberbau
- Hohe Planungssicherheit
- Einfache Verarbeitung
- Geringer Arbeitsaufwand
- Geringe Transportkosten
- Kosteneinsparungspotenzial gegenüber konventionellen Verfahren
Galerie
Weitere Informationen zu:
BEFORCE Geogewebe
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BEFORCE Geogewebe
Produktbroschüre
Weitere Anwendungsgebiete
Anwendungstechnik Geobaustoffe
Sebastian Schiller
MSc. Geow.
+49 (0) 911 64200-29
sebastian.schiller@beco-bermueller.de
Anwendungstechnik Geobaustoffe
Fridolin Sturm
BSc. Geow.
+49 (0) 911 64200-46
fridolin.sturm@beco-bermueller.de