Nachhaltigkeit von Geobaustoffen
Nachhaltigkeit ist im Bauwesen von zunehmender Bedeutung. Seit Inkrafttreten des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes mit seiner Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen ist nicht länger nur der Preis das ausschlaggebende Kriterium. Faktoren wie Nachhaltigkeit, Innovationsgehalt und Lebenszykluskosten sind als neue Zuschlagskriterien bei der Vergabe von Bauprojekten zu berücksichtigen.
Bauweisen mit Geobaustoffen unterstützen die Forderung nach umweltgerechter Realisierung und bieten mit ihren vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten ökologische und ökonomische Lösungen mit hoher Dauerhaftigkeit.
Bauen auch Sie auf Nachhaltigkeit
Geobaustoffe sind darauf ausgelegt, eine lange Nutzungsdauer von bis zu 100 Jahren zu bieten und erfüllen somit die Anforderungen an eine langlebige Bauweise. Durch ihre Verwendung wird die Umweltbelastung massiv reduziert und trägt maßgeblich zur Schonung natürlicher und nicht nachwachsender Ressourcen bei.
Im Jahr 2021 wurden etwa 70 Mio. m² Geobaustoffe anstelle von Kies, Schotter und Sand als Baugrundverbesserung, Tragschichtstabilisierung sowie als Dränage- und Filterschicht bei der Errichtung von Verkehrsinfrastrukturprojekten eingesetzt. Dies zeigt, dass die Verwendung von Geobaustoffen eine nachhaltige und effektive Alternative darstellt, um die Umwelt zu schonen und natürliche Ressourcen zu bewahren.
Umweltunbedenklichkeitsprüfung
Einige unserer Produkte besitzen gemäß M Geok E 2016 eine Umweltunbedenklichkeitsprüfung und sind zudem zum Großteil mit einer Umweltproduktdeklaration ausgestattet.
Geobaustoffe, die im Erdreich oder unter Wasser eingesetzt werden, sind umweltfreundlich und frei von Mikroplastik sowie anderen schädlichen Stoffen, sofern die Lagerungs- und Einbauhinweise beachtet werden. Zusätzlich bieten sie Schutz vor UV-Strahlung und sind resistent gegenüber natürlichen Säuren und Laugen im Boden. Auch eine mögliche Abnutzung durch die feste Einbindung in die umgebenden Schichten ist vernachlässigbar. Mit diesen Eigenschaften stellen Geobaustoffe eine umweltfreundliche Alternative dar.
Schutz der Ressource Boden
Der Einsatz von Geobaustoffen verringert den Materialverbrauch, spart Bodenaushub ein und schont natürliche Ressourcen. Auch die Verwendung von verfügbarem Bodenmaterial trägt zu einem geringeren Ressourcenverbrauch bei.
Im Jahr 2021 konnte ein bedeutsamer Fortschritt im Umgang mit natürlichen Rohstoffen verzeichnet werden: Ganze 28.000.000 m³ wurden nicht länger abgebaut und transportiert, was angesichts ihrer immer knapper werdenden Verfügbarkeit ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit darstellt.
Zusätzlich konnte die gleiche Menge an natürlichem Baugrund unberührt bleiben, da kein Bodenaustausch nötig war. Dies führte zu einer beeindruckenden Reduktion von über 99% an benötigten LKW Transporten – von etwa 5.000.000 auf lediglich 4.500 LKW Ladungen.
Verkürzung von Bauzeiten
Durch die einfache und schnelle Verlegung von Geobaustoffen verkürzen sich Bauzeiten deutlich. Langandauernde Einschränkungen der Infrastruktur und ein erhöhtes Emissionsaufkommen durch Umleitungen können so vermieden werden.
Verringerung von Transporten
Transporte von Baumaterialien sind kostenintensiv und belasten die Umwelt. Die Materialeinsparung durch Geobaustoffe reduziert die Baustellentransporte für z. B. Aushub und Entsorgung oder Lieferung und Einbau von Ersatzmaterial deutlich.
2021 konnte durch die erhebliche Reduzierung von Transporten die Menge an Mikroplastikpartikeln aus Reifenabrieb um mehr als 98% gesenkt werden. Von ehemals circa 250 t bleiben lediglich 4 t übrig. Die Umweltbelastung durch CO₂ wurde ebenfalls um über 98% von ca. 140.000 t auf ca. 2.500 t reduziert.
Langlebigkeit
Mit ihrer langen Lebensdauer (je nach Baustoff bis zu 120 Jahre) tragen Geobaustoffe zu einer langen Nutzungsdauer und zur Nachhaltigkeit von Bauwerken bei. Sanierungsintervalle werden deutlich verlängert und langfristige Sanierungskosten reduziert.
Studien belegen: Ökologische und ökonomische Vorteile durch Geobaustoffe
Geobaustoffe eignen sich als ökologisch und ökonomisch vorteilhafte Option, wie aus einer Vielzahl von Untersuchungen hervorgeht.
Unabhängige Institute haben in vier Studien die positiven Auswirkungen der Geobaustoffe auf die Ökobilanz und die Wirtschaftlichkeit im Vergleich zu anderen mineralischen Baumaterialien belegt.
Bauweisen im Vergleich (WRAP-Studie)
Beschreibung | Ursprüngliche Bauweise | Geokunststoffbauweise | CO₂-Reduzierung |
---|---|---|---|
Schutzwall | Angefahrenes Gesteinsmaterial und Gabionen | Bewehrte Erde mit örtlich anstehenden Böden | 89% |
Verkehrsdamm | Angefahrenes Gesteinsmaterial | Bewehrte Erde mit örtlich anstehenden Böden | 30% |
Stützwand | Stahlbeton-Stützwand | Rückverhängte Raumgitterwand | 70% |
Stützwand | Stahlbeton-Stützwand | Stützwandsystem mit modularen Blöcken | 57% |
Stützwand | Spundwand | Stützwandsystem mit modularen Blöcken | 80% |
Stützwand | Dränage mit Hohlblocksteinen aus Beton | Dränage mit Geokomposit | 28% |
Bauweisen im Vergleich (EAGM-Studie)
Umschreibung | Bauweise | Ergebnisse |
---|---|---|
Filtersystem unterhalb eines Verkehrsweges | Filtersystem mit mineralischem Kiesfilter. Filtersystem mit Geokunststoffen | 85% reduzierte Umweltbelastungen allg. I 85% Reduktion Energieaufwand I 89% weniger Treibhausgasemissionen |
Bodenstabilisierung eines Straßenunterbaus | Konventioneller Aufbau ohne Stabilisierung. Geokunststoffbewehrter Aufbau. Bodenstabilisierung mit Zement/Kalk | 5-10% reduzierte Umweltbelastung allg. I 85% Reduktion Energieaufwand I 89% weniger Treibhausgasemissionen |
Dränschicht in der Deponie- Oberflächenabdichtung | Mineralische Dränschicht. Geokunststoff-Dränschicht | >50% reduzierte Umweltbelastungen allg. I 56% Reduktion Energieaufwand I 67% weniger Treibhausgasemissionen |
Stützkonstruktionen | Betonstützmauer I Geokunststoffbewehrte Stützkonstruktion | 52-87% reduzierte Umweltbelastungen allg. I 75% Reduktion Energieaufwand I 85% weniger Treibhausgasemissionen |
Nachhaltige Geobaustoffe in der Anwendung
Grün statt grau – GREEN TERRAMESH
Die biologische Vielfalt schwindet rapide. Diese problematische Entwicklung ist global spürbar und betrifft auch Deutschland. Es ist unverzichtbar, dass wir uns um den Erhalt und die Steigerung der Artenvielfalt und Biodiversität kümmern, um langfristig eine erfolgreiche Nahrungsmittelerzeugung zu gewährleisten. Diese Herausforderungen sind von entscheidender Bedeutung für unsere Zukunft.
Bienen, Wildbienen und weitere Insekten sind unverzichtbar, um Wild- und Kulturpflanzen zu bestäuben und somit Ernten zu sichern. Zudem sind sie ein wichtiger Bestandteil der Umwelt und Artenvielfalt. Die Gründe für den Rückgang der Insektenpopulationen sind komplex und noch nicht völlig erforscht. Jedoch spielen Faktoren wie Versiegelung und Bebauung von Flächen für Gewerbe, Infrastruktur und Wohnen eine zentrale Rolle.
Um die aktuellen Herausforderungen im Klimawandel und Umweltschutz zu bewältigen, ist es unverzichtbar auf nachhaltige und ökologische Lösungen zu setzen. Die Systemlösung GREEN TERRAMESH zeigt, wie Böschungssicherungen und Flächenerweiterungen zum Umweltschutz beitragen können.
GREEN TERRAMESH die grüne Alternative zur grauen Winkelstützwand – Ein Vergleich
Betonbauwerke haben einen erheblichen ökologischen Fußabdruck, sei es durch den hohen Ressourcenverbrauch bei der Herstellung oder die Freisetzung von Treibhausgasen. Begrünte Flächen hingegen bieten eine nachhaltige Alternative, indem sie die Umweltbelastung reduzieren und natürliche Ressourcen schonen. Im Vergleich zu einer Winkelstützwand bringt GREEN TERRAMESH nicht nur Vorteile in den Faktoren Standsicherheit, Bauzeit und Kosten, sondern erfüllt zusätzlich den Umweltaspekt. Denn GREEN TERRAMESH ermöglicht es, Ressourcen effizienter zu nutzen, den CO₂-Ausstoß in der Baubranche zu senken und den Energieaufwand zu verringern.
Winkelstützwand
- Beton als Baustoff mit schlechter Energie- und Umweltbilanz
Einfluss auf die Umgebung:
- Versiegelte Oberfläche
- Hitzeentwicklung
GREEN TERRAMESH:
- EPD-zertifiziertes System mit geringem Ressourcenverbrauch
- Verwendung von verfügbarem Bodenmaterial im Gesamtsystem
Einfluss auf die Umgebung:
- Keine Bodenversiegelung
- Sickerfläche und Lebensraum
- Geringe Hitzeabstrahlung
Galerie
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